Willkommen beim Kultur‑ Naturhistorischen Dreiländerbund Weserbergland e.V.
Seit dem frostklaren Januarvormittag des 14. Januar 2003, an dem eine Handvoll engagierter Heimatforscher, Museumspädagogen und naturbegeisterter Wanderer in einer kleinen Fachwerkscheune in Lauenförde zusammenkam, pulsiert im Herzen des Weserberglands eine Idee, die so grenzenlos sein wollte wie die Landschaft selbst. Damals, als die ersten Sonnenstrahlen den taunassen Hang des Solling goldgelb färbten, spürte man förmlich, dass genau hier, dort wo Niedersachsen, Nordrhein‑Westfalen und Hessen aneinanderstoßen, ein kultureller Brennpunkt verborgen lag. Die kargen Lehmböden, auf denen einst mittelalterliche Siedlungen gediehen, das sanfte Rauschen der Weser, das über Jahrhunderte hinweg Geschichten von Flößern, Zisterziensermönchen und Handelsreisenden erzählt hat, sowie der würzige Geruch von Wacholder und Buchenlaub weckten eine gemeinsame Sehnsucht: die Vergangenheit nicht nur zu bewahren, sondern sie lebendig zu erzählen. In dieser Stimmung wurde der Kultur‑ Naturhistorische Dreiländerbund Weserbergland e.V. aus der Taufe gehoben. Was als lose Interessengemeinschaft begann, verwandelte sich rasch in einen eingetragenen Verein, der sich der Erforschung, Pflege und Vermittlung der reichhaltigen Kultur‑ und Naturgeschichte dieser einzigartigen Grenzregion verschrieb. Jedes Gründungsmitglied brachte sein eigenes Kapitel in die Chronik ein: die Archäologin mit dem verstaubten Skizzenbuch voller Bodenfunde, der Förster, der jede Waldlichtung wie seine Westentasche kannte, oder die Dorfchronistin, die über Generationen weitergereichte Legenden in sorgsam gebundenen Heften bewahrte. Zwischen urgroßväterlichen Anekdoten und modernen Forschungsergebnissen entstand ein Dialog, der bis heute das Fundament unseres Wirkens bildet.
Ein lebendiges Netzwerk aus Forschung, Handwerk und Herzblut
Im Mittelpunkt unserer Tätigkeit steht seit jeher das spürbare Erleben von Geschichte. Wir kartieren verlassene Wüstungsplätze, dokumentieren längst vergessene Hohlwege, katalogisieren Fossilien aus den Muschelkalk‑Schichten des Sollings und rekonstruieren anhand alter Rechnungsbücher den Handelsalltag in den Flussstädten des 17. Jahrhunderts. Doch reine Archivarbeit genügt uns nicht. Wenn wir keltische Keramikfragmente bergen, werden sie nicht nur inventarisiert, sondern in Workshops von Keramik‑Künstlerinnen nachgedreht, sodass Schulklassen den kühlen Ton zwischen den Fingern spüren. Wird eine mittelalterliche Burgruine freigelegt, errichten unsere Ehrenamtlichen ein begehbares Holzmodell im Maßstab 1:10, das Groß und Klein den burggräflichen Alltag nachempfinden lässt. Und wenn Botaniker unseres wissenschaftlichen Beirats eine seltene Orchidee am Weserhang entdecken, pflanzen wir gemeinsam mit regionalen Landwirten Schutzstreifen, damit sich die fragile Blütenpracht ungestört entfalten kann. Gerade dieses Ineinandergreifen von Forschung, praktischer Erhaltungsarbeit und emotionaler Vermittlung macht den Dreiländerbund zu einem lebendigen Netzwerk. Über 145 Mitglieder – Studentinnen, Rentner, Tischlermeister, Softwareentwicklerinnen – tragen heute mit ihren Talenten dazu bei, dass Vergangenheit und Gegenwart im Weserbergland in ein fruchtbares Gespräch treten. Dabei verzichten wir bewusst auf starre Strukturen. Jeder Projektvorschlag wird in offenen Runden diskutiert; jede Hand, die zupackt, darf gleichzeitig mitreden, wie ein archäologischer Graben geschnitten oder eine Ausstellung konzipiert wird.
Vergangenheit bewahren, Zukunft gestalten – Ihr Platz ist noch frei
Unsere Vision reicht jedoch über die reine Bewahrung hinaus. Wir wollen Neugier wecken, Herzklopfen erzeugen und den Funken der Begeisterung quer durch Europa tragen. Wer zum ersten Mal durch die romantischen Fachwerkgassen von Höxter schlendert, den würzigen Duft frisch gebrannter Eichenholzscheite in der Nase, und anschließend auf dem Weserradweg bis zum Kloster Corvey radelt, der spürt sofort, dass Kultur und Natur hier untrennbar verwoben sind. Genau diese Atmosphäre transportieren wir in multimedialen Ausstellungen, geführten Themenwanderungen bei Fackelschein und in unserem Podcast „Drei Länder – Eine Geschichte“. Tourismusverbände greifen dankbar auf unsere Expertise zurück, wenn sie neue Erlebnispfade oder familienfreundliche Entdecker‑Apps gestalten, denn wir liefern nicht nur Fakten, sondern erzählen Geschichten, die hängenbleiben. So wächst, Jahr für Jahr, ein sanfter, nachhaltiger Tourismus, der lokale Wirtschaftskreisläufe stärkt und gleichzeitig das empfindliche Gleichgewicht der Landschaft wahrt. Unser Aufruf an Sie, liebe Leserin, lieber Leser, lautet daher: Machen Sie mit! Erforschen Sie mit uns das verborgene Mosaik der Vergangenheit, pflanzen Sie mit uns die Zukunft und lassen Sie sich vom Weserbergland in seinen Bann ziehen. Jeder Besuch, jede Mitgliedschaft, jede Idee ist ein weiterer Pinselstrich auf dem großen Wandgemälde unserer Region, das wir gemeinsam erschaffen.